A Migration: Causes and Consequences

Wir durften Zamaan Sadeghi auf dem Unitas-Haus begrüßen, der in seiner Wissenschaftlichen Sitzung „A Migration: Causes and Consequences“ Arten und Gründe von Migration für uns beleuchtete und dabei auch auf seine eigene Geschichte einging.

Zamaan hat als gebürtiger Iraner seinen Master of Science im Maschinenbau in Teheran erworben und ist nach seinem Abschluss und Zwischenstopps in London und an der Universität Gent seit September 2014 als Doktorand an der RWTH Aachen tätig.

Doch bevor der Referent seine eigene Geschichte darlegte, ist er auf Migration im Allgemeinen eingegangen. Augenmerk legte er dabei vor allem auf die verschiedenen Gründe und Kategorien von Migration. Die Kategorien könne man prinzipiell in ökonomische Migration, gezwungene Migration und soziale Migration gliedern. Diese haben jeweils verschiedene Push- und Pull-Faktoren, die am schlussendlich die Migration begründen. Erstere sind uns aus den Medien wohl bekannt. Vor allem in Form von Kriegen, Bürgerkriegen, Naturkatastrophen, Verfolgung oder extremer Armut werden Lebensumstände gebildet, denen die Menschen zu entfliehen versuchen. Als Beispiele für extreme Emigration wurden Afghanistan (2.556.600 Flüchtlinge), Syrien (2.468.400 Flüchtlinge) und Somalia (1.121.700 Flüchtlinge) genannt. Diese Zahlen vom Ende des Jahres 2013 zeigen, in welchem Ausmaß Menschen gezwungen sind ihre Länder zu verlassen, um, wie in all diesen Beispielen, gewaltsamen Zustände zu entfliehen.

Neben diesen Push-Faktoren gibt es aber auch Pull-Faktoren, die zu Migration führen. Dies betrifft besonders ökonomische und soziale Migration. Hierbei ist nicht das Defizit im Herkunftsland, sondern ein etwaig gearteter Zugewinn im Zielland der primäre Antrieb. Als Beispiel für diese Phänomene nannte Zamaan die türkischen Gastarbeiter der 60er- und 70er-Jahre. Hier war das Versprechen eines erhöhten Lebensstandards und besserer finanzieller Bedingungen eine Hauptmotivation, die wie in diesem Fall auch positive Folgen haben kann, nämlich den Zugewinn von Arbeitskräften auf deutscher und den privaten Zufluss ausländischer Gelder auf türkischer Seite. Im Gegensatz dazu belastet die gezwungene Migration das Zielland in der Regel, da sie meist unkoordiniert und im Übermaße stattfindet. Betrachtet man hier den Libanon mit seinen ca. sechs Millionen Einwohnern, welcher über eine Millionen Flüchtlinge beherbergt, kann man sich die Unzumutbarkeit der dortigen Bedingungen, aber auch die Schrecken in den Herkunftsländern der Flüchtlinge, ausmalen.

Seine eigene Migration bezeichnete Zamaan als soziale Migration. Ziele waren die Verbesserung seiner Englischkenntnisse und eine eventuelle berufliche Zukunft in Europa. Aus diesen Gründen hat er seine ersten anderthalb Jahre in London verbracht. Die ersten Eindrücke dieser neuen Stadt beschrieb er als besonders intensiv und wundervoll. Die vielfältigen Kultur in der englischen Hauptstadt, Flora und Fauna und die generellen Strukturen seien besonders beeindruckend gewesen. Doch auch die Schattenseiten blieben nicht verborgen und manifestierten sich 2011 in den mehrwöchigen gewaltsamen Unruhen in London.

Neben all den schönen Anekdoten und Erinnerungen, die Zamaan mit uns geteilt hat, musste er auch von einigen Schwierigkeiten berichten. Vor allem der stark schwankende Währungswert und ein Unfall inklusive dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt haben ihm auf seinen Weg in Richtung Aachen große Steine in den Weg gelegt. Doch trotz dieser Schwierigkeiten und einiger Zweifel hat er seinen Weg an die RWTH schlussendlich gefunden und beschreibt die deutsche Gastfreundschaft entgegen aller Vorurteile als äußerst herzlich und entgegenkommend. Wir hoffen natürlich, dass diese Einschätzung auch Verdienst der Unitas Assindia ist.