Interkulturelle Kompetenz

Im Rahmen des Semesterthemas „in omnibus caritas – Migration im 21. Jahrhundert“ fand ein weiteres Wissenschaftliches Seminar mit dem Titel „Interkulturelle Kompetenz“ statt. Bbr. Lothar Gräf motivierte dieses facettenreiche Thema mit der zunehmend globalisierten Welt, in der wir uns als Ingenieure und Wissenschaftler im Beruf und im Privaten zurecht finden müssen. Dabei griff er auf seine profunden Erfahrungen mit zahlreichen Auslandsaufenthalten zurück, unter anderem in Syrien, Saudi-Arabien, China und Rumänien.

Ausgehend von einem Perspektivwechsel und der Relativierung der westlichen Werte als die Werte eines Kulturkreises von vielen ging der Referent auf unsere selektive Wahrnehmung ein. Kultur als Begrifflichkeit kann als der Ausdruck des Selbstgestaltungswillens eines Volkes verstanden werden, führte der Vortragende aus. Denken und Verhaltensweisen der Kulturträger finden dann ihren Niederschlag in den Werken und Leistungen eines Volkes. Nach der Definition des Kulturbegriffes ging Bbr. Gräf auf die Merkmale kultureller Unterschiede von Hofstede ein. Dieser unterteilt die Merkmale in fünf verschiedene Kulturdimensionen wie Machtdistanz, Individualismus, Maskulinität, Risikobereitschaft und lang- bzw. kurzfristige Ausrichtung. Eine Kategorisierung einzelner Kulturkreise führt dann zu eine Vergleichbarkeit. Diese sind jedoch nicht absolut zu setzen sondern entsprechen nur einem Gedankengebäude, ermittelt aus Beobachtungen unterschiedlicher Einstellungen und Verhaltensweisen, so der Vortragende.

Der Vortrag war durchzogen von zahlreichen Erlebnisberichten und Anekdoten, die Bbr. Lothar Gräf in seinen zahlreichen Jahren im Ausland erlebt hat. Diese gaben dann auch ein sehr lebhaftes und buntes Bild der interkulturellen Verständigung ab und illustrierten die vorhergegangenen Ausführungen zum Kulturbegriff mit seinen verschiedenen Dimensionen.