„Wie kommt die menschliche Niere in das Schwein“ war der Titel der WS von Bbr.Benedikt Mues, die er am 20.12.16 gehalten hat. Dabei sollte die im Titel formulierte Fragestellung als Leitfrage durch die WS führen.
Zu Beginn wurde zunächst in die Thematik der allgemeinen Medizin eingeführt. So ist der Mensch einer Vielzahl von Krankheiten ausgesetzt mit denen er zu kämpfen hat. Neben einfachen Verletzungen und Vergiftungen, Krankheiten des Verdauung- und Atmungssystems muss sich der Mensch am meisten mit Krankheiten des Kreislaufsystems und Krebserkrankungen, die in der heutigen Zeit die häufigste Todesursache ist, auseinandersetzen. Die Geschichte des Krebses als Krankhet beginnt, wenn man nach erhaltenen Dokumenten geht, etwa 2500 v.Chr als Krebs als Erscheinung erstmals beschrieben wurde. Um 400 v.Chr begann Hippokrates ein Krankheitskonzept zu entwickeln, welches er die 4-Säfte-Lehre nannte. Demnach wurde die Gesundheit des Körpers anhand des Zustandes der Flüssigkeiten Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle festgestellt. Dieses Konzept hat Galenos etwa 160 n.Chr erheblich erweitert. Im 16.Jhd begann man sich vermehrt mit dem Aufbau des menschlichen Körpers, der Anatomie, zu beschäftigen. Hier ist Andreas Vesalius zu erwähnen, der bedeutende Fortschritte in der Erforschung der Anatomie errungen hat. Im 19.Jhd häuften sich die bedeutenden Entdeckungen in der Medizin. So hat zum Beispiel Rudolf Virchow 1855 die Theorie aufgestellt, dass „jede Zelle aus einer Zelle entsteht“ und somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des menschlichen Körpers geleistet. Des Weiteren wurden die Anästhesie und die Antisepsis entdeckt, mit denen Operationen unter Betäubung bzw. die Bekämpfung von Infektionen von nun an möglich waren. Zum Abschluss der Einführung wurden in Kurzform weitere Entdeckungen in der Medizin präsentiert, darunter die Röntgenstrahlen und die Chemotherapie.
Im zweiten Teil der WS legte Bbr.Benedikt den Fokus auf den Krebs als Krankheit, der ja wie anfangs erwähnt zweithäufigste Todesursache ist. Die Benennung „Krebs“ erfolgte durch Galenos und beschrieb damit geschwollene Tumoradern mit Krebsbeinen. Der Krebs macht sich durch Tumore, hier wird unterschieden zwischen gut- und bösartige Tumore, bemerkbar. Krebs ist auf eineMutation im Erbgut zurückzuführen, dessen Ursachen unter anderem in Strahlung (UV,radioaktiv) und in einer ungesunden Lebensweise liegen können. Der Körper verfügt über Abwehrmechanismen mit denen er versucht den Krebs zu bekämpfen. Da wären zum Bespiel DNA – Reparaturenzyme, die Apoptose (Zelltod) und die Einkapselung der Tumorzellen. Zeigen diese keine Wirkung so greift man auf die gängigsten medizinischen Methoden, der Chemotherapie und der Onkogen Therapie. Zum Ende dieses Abschnitts gab uns Bbr.Benedikt einen Einblick in die Nanomedizin, die die Zukunft der Medizin ausmachen soll. Ziel ist es im Nano Bereich (10-9m) in die Zellstruktur einzugreifen um wichtige Veränderungen an betroffenen Zellen zu ermöglichen. Dies führt zu einer zielgerichteten Behandlung von Krankheiten.
Im letzten Teil der WS wurde ein Einblick in die Thematik der Organtransplantationen gegeben. So ist die Niere das Organ, was im Jahresdurschnitt am meisten transplantiert wird. Wo kommt das neue Organ her? Entweder klassisch vom menschlichen Spender, künstlich erstellt oder von einem nicht menschlichen Lebendspender. Auf letzteres wurde fokussiert eingegangen, da es sich nach und nach zu einer Alternative entwickelt, die in naher Zukunft real werden kann. In Science Fiction Filmen wurde diese Idee bereits anschaulich aufgegriffen. Wie kommt die Niere denn nun in das Schwein? Die Organerzeugung beginnt bei der menschlichen Stammzelle. Nach Entnahme adulter Stammzellen werden diese reprogrammiert und somit zu IPS-Zellen (induziert pluripotente Stammzellen). Die so präparierten Stammzellen werden einer Eizelle vom Schwein injiziert. Die so in vitro erzeugten Embryonen werden auf Leihmuttertiere übertragen. Am 80.Tag kommt es zur erneuten Zellentnahme. Nun wird der Zellkern transferiert, es kommt zum Klonen. Nach erneuter Zellinjektion wird der Embryo vom Schwein ausgetragen.
Die so entwickelte Niere ist nun transplantationsfähig. Zum Abschluss der WS stellt Bbr.Benedikt Pro&Contra der zuvor beschriebenen Methode gegenüber, wobei nach jetzigem Stand das Pro ein wenig überwiegt.
Ein Dank an Benedikt Mues für eine äußerst interessante WS und neu gewährte Einblick in der Welt der Medizin und seiner Zukunftsvisionen.